Evangelische Kirche Damme

 


Geistliches Wort 

"Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!" Mit diesem Jubelruf fing der christliche Glaube einmal an. Seitdem erklingt er zu Ostern in allen christlichen Kirchen und Gemeinden.

Gibt es immer noch Anlass, sich zu freuen und zu feiern, weil vor vielen Jahrhunderten ein Einzelner vom Tode auferweckt wurde und sich den Seinen zeigte?

Vielleicht erscheint es in diesem Jahr sogar einigen Menschen als unpassend, so zu jubeln. Die Schreckensbilder aus dem neuesten Krieg in Europa zeigen tote Menschen, die ihren Familien und Freunden ein Leben lang fehlen werden.

Die Menschen, die den oesterlichen Jubelruf weiter gegeben haben an die naechsten Generationen, kannten solchen Kummer sehr gut. Und so haben sie aufgeschrieben, was es fuer sie bedeutet, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Im letzten Buch der Bibel steht diese Botschaft von Jesus Christus: "Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe den Schluessel der Hoelle und des Todes".

Diese Worte malen ein Bild: als ob Jesus Christus dem Tod die Schluessel weggenommen hat und nun die Tueren oeffnen kann, die sonst Menschen fuer immer vom Leben aussperren. Dieses Bild sagt nicht, dass die Tueren jetzt schon für alle offen stehen. Aber ganz deutlich zeigt es: die Macht von Tod und Hoelle ist begrenzt und kann die Menschen nicht ewig bezwingen.

Deshalb ist in vielen Kirchen hinter den grausamen Bildern vom Leiden und Sterben Jesu ein goldener Hintergrund.

Deshalb leuchten neben den Kreuzen, die einen grausam gestorbenen Menschen zeigen, Kerzen auf den Altaeren. Der Schrecken ist da, die Trauer ist da, die Gewalt ist deutlich zu erkennen. Aber durch deren Finsternis hindurch oder neben ihrer Finsternis gibt es einen hellen Ausblick auf eine Macht, die Leben und Waerme schenkt. Diese helle Macht ist unbesiegbar. Der Jubelruf zu Ostern bringt diesen Glauben zum Ausdruck.

Die vielen Hilfsangebote, der grosse Einsatz zu liebevoller Unterstuetzung von Notleidenden sind ein lebendiger Hinweis auf diese helle und starke Macht. Sie bewegt Menschen jetzt zur Nothilfe und spaeter zum Wiederaufbau von dem, was zerstoert wurde. Hinter jedem Einsatz fuer das Leben steht die Hoffnung, dass das Leben Zukunft hat und Sinn.

Christen gruenden ihre Hoffnung darauf, dass Jesus Christus als Auferstandener Sieger ueber den Tod ist und entschlossen ist, alles Leben zu befreien, das jetzt unter der Gewalt des Todes und der Hoelle leidet.

Nicht zum Wegsehen vom Elend der Welt, sondern zum mutigen Leben und Lieben mitten in dieser oft verzweifelt elenden Welt ermuntert das Osterfest. Ich wuensche allen Menschen, die leiden unter aktuellen oder bleibenden Traumata, dass die Tuer zum Leben fuer sie wieder aufgeschlossen wird durch liebevolle Hilfe. Am besten bald. Vielleicht, ja hoffentlich, hilft die Botschaft von Ostern dabei.

Khrystos voskres!  Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!

 


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