Evangelische Kirche Damme

 

 

Geistliches Wort 

Lieber Leser, liebe Leserin!

Immer wenn mein Urlaub beginnt, gehe ich einen Tag ganz alleine in die Natur
und ordne mein Leben neu. Ja, ich kann gerne mit mir allein sein, im Zwiegespraech mit Gott und seiner wunderbaren Schoepfung. Ich brauche das, dieses Innehalten und darueber Nachdenken, was wirklich wichtig ist in meinem Leben. Meistens ueberkommt mich ein grosses Gefuehl der Dank- barkeit fuer das, was mir geschenkt wurde, die Lebens- jahre, meine Familie, meine Freunde, unsere Kirchen- gemeinde und noch vieles mehr.

Was huelfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewoenne? In jedem Menschen steckt manchmal mehr oder weniger die Vorstellung, wenn man ganz reich waere, dann waere alles gut, dann muesste man sich keine Sorgen mehr machen und man waere nur noch gluecklich. Oder wenn man ganz viel Macht haette und ueber vieles bestimmen koennte, dann wuerde man eine Genugtuung erfahren, dass man es soweit gebracht haette. Ein Stueckchen Wahrheit ist natuerlich dabei. Wenn man sich finanziell keine Sorgen machen muss und sich gut durchsetzen kann, kann einen das beruhigen und zufrieden machen.

Aber alles, was dann ueber das Ziel hinausschiesst, kann uns auch ungluecklich machen. Es ist die Gier, die den Menschen kaputt macht und nicht zum Leben hilft. Wir nehmen dann eher Schaden, Schaden an unserer Seele. Und obwohl viele Menschen das eigentlich spueren, machen sie weiter.

Ein wichtiger Gedanke im Glauben ist der Gedanke der Umkehr und des Neuanfangs. Ich ordne mein Leben neu und fange an, bestimmte Schritte zu tun und andere zu lassen. Ich kann damit alleine, aber noch besser mit Gott an meiner Seite anfangen. Meine Zielsetzung koennte sein: Ich moechte so leben, dass ich keinen Schaden am meiner Seele nehme. Und das ist jetzt ein grosses Abenteuer und bedeutet fuer jeden Menschen etwas anderes. Aber ich habe eine Ahnung davon, was meiner Seele wirklich gut tun wuerde. Mir hilft die Erkenntnis, dass ich es nicht ganz alleine machen muss und kann. Jeder Schritt ist auch ein Nehmen von etwas zunaechst Unverfuegbarem, etwas, das mir geschenkt wird. Die wesentlichen Dinge koennen wir nicht machen, sondern nur empfangen, aber wir koennen uns empfaenglich dafuer machen.


Ihr/Euer
Uwe Boening

 


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