Die evangelisch-lutherische Kirche
"Zum guten Hirten"
in Damme


Diese Arbeit wurde im Schuljahr 2001/2002 vom Wahlpflichtkurs Geschichte, Klasse 9, der damaligen Hauptschule mit Orientierungsstufe Damme im Rahmen des Comenius-Projektes (Europa-Projekt) im Internet veroeffentlicht. Leider ist die alte Homepage der Schule durch eine neue ersetzt worden und der Beitrag ist nicht wieder eingesetzt worden.

Klaus Dieter Schlotthauer

 
Geschichtlicher Hintergrund
Die 95 Thesen, die Dr. Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg veroeffentlichte, leiteten die Reformation ein. Dadurch wurden nicht nur die Christen in katholische und evangelische gespalten, sondern das Machtgefuege veraenderte sich in Europa grundlegend.
 
Der Dreissigjaehrige Krieg (1618 - 1641) war wohl der grausamste Religionskrieg auf unserem Kontinent. Erst mit dem "Westfaelischen Frieden", der 1648 in Osnabrueck und in Muenster geschlossen worden war, wurden die Zeiten wieder friedlicher.
Geschichte der evangelischen Gemeinde in Damme, Teil 1
Zur Zeit der Reformation, der Gegenreformation und des Dreissigjaehrigen Krieges wechselten nicht wenige Menschen in Damme und seiner Umgebung einige Male die Religion, zum Teil freiwillig, zum anderen Teil wurden sie dazu durch die Obrigkeit gezwungen. Es ist ueberliefert, dass jedoch nach der Reformation fast die gesamte Bevoelkerung furr 70 Jahre 
 
dem evangelischen Glauben angehoerte. Nach dem "Westfaelischen Frieden" wurde Damme wieder mehrheitlich katholisch. Doch eine kleine evangelische Gemeinde konnte sich im Nachbarort Neuenkirchen halten. Die in Damme wohnenden wenigen Evangelischen mussten daher zunaechst am Gottesdienst in Neuenkirchen teilnehmen.
Um den Evangelischen aus Damme den
10 km langen Weg nach Neuenkirchen zu ersparen, hielt ab 1865 Pfarrer Ramsauer 

 

aus Neuenkirchen im damaligen Dammer Amtsgericht (heute Polizeistation) den Gottesdienst ab.

Altes Amtsgericht


Laurentius-Kapelle

Da um 1900 etwa 80 Evangelische in Damme wohnten, wurde das Amtsgericht fuer den Gottesdienst zu klein.

Deshalb wurde an der Ecke "Grosse Strasse" - "Lindenstrasse" eine kleine Kapelle gebaut. Sie wurde 1905 durch den Geh. Oberkirchenrat Ramsauer aus Oldenburg eingeweiht. Einen eigenen Pfarrer hatte Damme aber noch nicht.
 

Hier einige andere Bilder.
Blick von der Lindenstrasse.
 


 
Auf dem kleinen Kirchplatz sind noch einige Graeber des frueheren Friedhofs zu sehen.
Hier ist der Innenraum der kleinen Kapelle zu sehen.
 
Einer kleinen Gruppe sehr engagierter Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde ist es zu verdanken, dass sich durch ihre Renovierungsarbeit die Kapelle in einem solch guten Zustand befindet.
 

 
Durch den Zweiten Weltkrieg wurden viele Menschen aus den deutschen Ostgebieten nach Westen evakuiert. Auch nach Damme kamen viele evangelische Menschen aus Ostpreussen, Pommern und Schlesien. Unter ihnen war Pfarrer Hans-Georg Berg aus Kolberg (Pommern). Er hielt seinen ersten Gottesdienst am Reformationstag 1945 in der kleinen Kapelle ab.
Da die Zahl der Evangelischen durch die Fluechtlinge 1946 auf 1250 angestiegen war, reichte die kleine Kapelle nicht mehr aus. Die sonntaeglichen Gottesdienste wurden daher im Saal des Kolpinghauses abgehalten, der von der katholischen Kirchengemeinde freundlich zur Verfuegung gestellt wurde.

Im Saal des ehemaligen Kolpinghauses wurden damals
die evangelischen Gottesdienste abgehalten.
Geschichte der evangelischen Gemeinde in Damme, Teil 2
Die Zahl der Evangelischen stieg bis 1949 auf 1720 an. Deshalb plante man nun den Bau einer eigenen Kirche. Doch erst am 23.07.1957 konnte ein geeignetes Grundstueck an der Schuetzenstasse erworben werden.

 
Am 24.09.1959 wurde der Grundstein fuer die Kirche von dem Kreispfarrer Mierau aus Vechta gelegt. Sie wurde nach den Plaenen des Dammer Gemeindemitglieds Architekt Richard Jurkat gebaut.
Am 04.09.1960 weihte der Bischof D. Jakobi aus Oldenburg die Kirche ein. Sie erhielt aber erst fast zwei Jahre spaeter eine Orgel, die am 22.06.1962 von Oberkirchenrat
Dr. Hans Schmidt aus Oldenburg eingeweiht wurde.
 

Die evangelische Kirche "Zum guten Hirten" im Sommer 1961
Ihren heutigen Namen "Zum guten Hirten" erhielt die Kirche am 05.09.1965 in einem Festgottesdienst mit Oberkirchenrat Hoepken, Oldenburg.

Das evangelische Gemeindehaus im Mai 2002.
Endlich, am 01.09.1965, konnte auch das neue Gemeindehaus durch den Bischof D. Hans Heinrich Harms eingeweiht werden.
Zum 75-jaehrigen Bestehen erhielt die kleine Kapelle an der Grossen Strasse in einem Festgottesdienst den Namen "Laurentius-Kapelle".  
  Am 19.05.1983 beschloss die Synode der "Evangelisch-lutherischen Kirche" in Oldenburg die evangelisch-lutherische Kapellengemeinde Damme in eine Kirchengemeinde umzuwandeln. Ein neues Kirchensiegel mit dem Symbol vom "Guten Hirten" ist die Folge dieser Umwandlung.
Rundgang durch und um die Kirche
  Dieser Blick bietet sich dem Besucher, wenn er das Innere der Kirche durch den Haupteingang betritt.
Ueber dem Altar haengt das Verkuendigungskreuz. Es fuehrte zu dem Namen der Kirche.  

Das Verkuendigungskreuz ueber dem Altar.

Das Kreuz auf dem Altar.
Bild: Ralf Gutzmer
  Blick vom Altar zum Haupteingang.
Blick von der Empore.
Links vom Altar befindet sich die Kanzel und rechts der Taufstein.
 
  Zum Abschied noch ein Blick von Osten auf die Kirche.

Zur Zeit (23. Mai 2002) wird sie renoviert. Deshalb konnte man keine schoenen Bilder von der Suedseite her machen. Baumaterial, Bauaktivitaeten und Fahrzeuge versperrten die Sicht.
Quellen:
  1. Festschrift "25 Jahre Ev.-luth. Kirche ZUM GUTEN HIRTEN Damme", Hrsg.: Gemeindekirchenrat der ev.-luth. Kirchengemeinde Damme, verantwortlich fuer den Inhalt der Festschrift: Fritz Noack und Pfarrer Martin Frebel, Damme. Die Fotos von der Einweihung stammen aus dem Archiv der Kirchengemeinde, die uebrigen Fotos der Festschrift von Ralf Gutzmer. Druck: A. Braun, Buch- und Offsetdruck, 28841 Steinfeld
     
  2. Kalender "40 Jahre ev.-luth. Kirche Zum guten Hirten in Damme", Wort im Bild, Eichbaumstr.17b, 63674 Altenstadt
     
  3. "Damme - Eine Stadt in ihrer Geschichte", Hrsg.: Klaus L. Bade, Juergen Kessel, Hannelore Oberpenning und Anton Schindling, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993

Nachbearbeitet von Klaus Dieter Schlotthauer, Ahornweg 16 b, 49401 Damme, Tel.: 05491-1432
Über weitere Hinweise, Informationen und Korrekturen würde ich mich freuen.

 



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